Hilfe bei Spielsucht - Professionelle Unterstützung
Wann sollten Sie Hilfe suchen?
Spielsucht ist eine ernste Erkrankung, die professionelle Hilfe erfordert. Wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen bei sich bemerken, sollten Sie nicht zögern, Unterstützung zu suchen:
Warnzeichen für problematisches Spielverhalten:
- Sie denken ständig ans Spielen
- Sie spielen mit immer höheren Einsätzen
- Sie versuchen erfolglos, das Spielen zu reduzieren oder aufzuhören
- Sie werden unruhig oder gereizt, wenn Sie nicht spielen können
- Sie spielen, um Problemen oder negativen Gefühlen zu entkommen
- Sie versuchen, Verluste durch weiteres Spielen auszugleichen
- Sie belügen Familie und Freunde über Ihr Spielverhalten
- Sie haben wichtige Beziehungen oder Verpflichtungen wegen des Spielens gefährdet
- Sie leihen sich Geld oder begehen illegale Handlungen, um zu spielen
Sofortige Hilfe - Notfall-Kontakte
24-Stunden-Hotlines
- BZgA-Beratungstelefon: 0800 1 37 27 00 (kostenlos, anonym)
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
- Nummer gegen Kummer: 116 123 (für Erwachsene)
Online-Sofortberatung
- Check dein Spiel: www.check-dein-spiel.de
- Gambling Therapy: www.gamblingtherapy.org
- Caritas Online-Beratung: www.caritas.de
Professionelle Beratungsstellen
Bundesweite Organisationen
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Telefon: 0800 1 37 27 00 (Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr)
Website: www.bzga.de
Angebot: Kostenlose, anonyme Beratung und Informationen
Bundesweit gegen Glücksspielsucht (Buwei)
Website: www.bundesweit-gegen-gluecksspielsucht.de
Angebot: Koordinierung von Hilfsangeboten, Online-Beratung
Anonyme Spieler (GA)
Website: www.anonyme-spieler.org
Angebot: Selbsthilfegruppen nach dem 12-Schritte-Programm
Regionale Beratungsstellen
In jedem Bundesland gibt es spezialisierte Beratungsstellen für Glücksspielsucht:
Bundesland | Hauptberatungsstelle | Kontakt |
---|---|---|
Baden-Württemberg | Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0711 61967-0 |
Bayern | Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen | Tel.: 089 536515 |
Berlin | Glücksspiel-Sucht-Hilfe e.V. | Tel.: 030 66633590 |
Brandenburg | Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0331 581380-0 |
Bremen | Bremische Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0421 70015-0 |
Hamburg | Automatisch Verloren e.V. | Tel.: 040 23934444 |
Hessen | Hessische Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 069 713767-77 |
Mecklenburg-Vorpommern | Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen | Tel.: 0385 785154-0 |
Niedersachsen | Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0511 626266-0 |
Nordrhein-Westfalen | Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW | Tel.: 0800 0776611 |
Rheinland-Pfalz | Landeszentrale für Gesundheitsförderung | Tel.: 06131 2069-0 |
Saarland | Landesinstitut für Präventives Handeln | Tel.: 0681 501-3125 |
Sachsen | Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren | Tel.: 0351 804973-0 |
Sachsen-Anhalt | Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0345 52157-56 |
Schleswig-Holstein | Landesstelle für Suchtfragen | Tel.: 0431 5403-0 |
Thüringen | Thüringer Fachstelle Suchtprävention | Tel.: 0361 346234-0 |
Arten der Behandlung
Ambulante Therapie
- Einzeltherapie: Persönliche Gespräche mit Therapeuten
- Gruppentherapie: Austausch mit anderen Betroffenen
- Familientherapie: Einbeziehung der Angehörigen
- Verhaltenstherapie: Erlernen neuer Verhaltensmuster
Stationäre Behandlung
- Entgiftung: Medizinisch begleiteter Entzug
- Rehabilitation: Intensive Therapie über mehrere Wochen
- Nachsorge: Langfristige Begleitung nach der Behandlung
Selbsthilfegruppen
- Anonyme Spieler: Regelmäßige Gruppentreffen
- Gam-Anon: Unterstützung für Angehörige
- Online-Gruppen: Digitale Selbsthilfe
Hilfe für Angehörige
Spielsucht betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Familien und Freunde. Auch Angehörige benötigen Unterstützung:
Beratung für Angehörige
- Gam-Anon: Selbsthilfegruppen für Angehörige
- Familienberatung: Professionelle Unterstützung für Familien
- Online-Foren: Austausch mit anderen Angehörigen
Tipps für Angehörige
- Informieren Sie sich über Spielsucht
- Vermeiden Sie Vorwürfe und Schuldzuweisungen
- Übernehmen Sie keine Schulden des Betroffenen
- Suchen Sie sich selbst professionelle Hilfe
- Achten Sie auf Ihr eigenes Wohlbefinden
Finanzierung der Behandlung
Kostenübernahme
- Gesetzliche Krankenkassen: Übernehmen die Kosten für anerkannte Therapien
- Private Krankenkassen: Je nach Tarif unterschiedliche Leistungen
- Rentenversicherung: Finanzierung von Rehabilitationsmaßnahmen
- Sozialhilfe: Unterstützung bei finanziellen Notlagen
Antragstellung
Die Beratungsstellen helfen Ihnen bei der Antragstellung und der Suche nach geeigneten Behandlungsplätzen.
Erste Schritte zur Hilfe
- Erkennen Sie das Problem: Akzeptieren Sie, dass Sie Hilfe benötigen
- Kontaktieren Sie eine Beratungsstelle: Rufen Sie eine der oben genannten Nummern an
- Vereinbaren Sie einen Termin: Lassen Sie sich persönlich beraten
- Entwickeln Sie einen Behandlungsplan: Gemeinsam mit Fachleuten
- Beginnen Sie die Behandlung: Bleiben Sie konsequent dabei
- Nutzen Sie Nachsorge: Langfristige Unterstützung ist wichtig
Wichtige Hinweise
- Vertraulichkeit: Alle Beratungen sind streng vertraulich
- Kostenlos: Die meisten Beratungsangebote sind kostenfrei
- Anonym: Sie können sich auch anonym beraten lassen
- Keine Wartezeiten: Sofortige Hilfe ist verfügbar
- Professionell: Alle Berater sind speziell ausgebildet
Wichtiger Hinweis: Diese Informationen ersetzen keine professionelle Beratung oder Behandlung. Bei akuten Problemen wenden Sie sich sofort an eine der genannten Beratungsstellen oder Ihren Hausarzt.
Stand: Januar 2025